Es ist wieder so weit, wir haben die vierte Studie „IT-Plattformen für den Versicherungsbetrieb SHUK“ (Sach-, Haftpflicht-, Unfall- und Kfz-Versicherer) aktualisiert. Dazu wurden zum einen die bisherigen Hersteller erneut befragt und deren Profile aktualisiert, zum anderen aber auch neue Hersteller akquiriert, so dass die Studie um weitere Profile ergänzt wurde und wir einen noch besseren Überblick über den europäischen Softwaremarkt bekommen haben. Darüber hinaus wurden neue Trends identifiziert.
Aber was ist überhaupt die SHUK-Studie?
Die Studie ist eine von PPI-Versicherungsexperten durchgeführte Analyse von Angebot und Nachfrage nach Standardsoftware für deutsche Sach-, Haftpflicht-, Unfall- und Kfz-Versicherer.
In der Aktualisierung der vierten Studie wurden relevante Zukunftsthemen sowie die wichtigsten Trends der deutschen Versicherungswelt untersucht.
Im Folgenden werden die fünf wichtigsten Ergebnisse der letzten Studie kurz zusammengefasst. Zusätzlich werden die neuen Erkenntnisse der Herstellertrends angeschnitten.
Cloudbetrieb
Der Cloudbetrieb gewinnt nicht nur für Hersteller, sondern auch für Versicherer zunehmend an Bedeutung. Vorteile des Cloudbetriebs sind unter anderem
- die Hochverfügbarkeit,
- die Skalierbarkeit sowie
- die Auslagerung des IT-Betriebs.
Im Kontext der Regulatorik und der IT-Compliance gibt es jedoch einige Herausforderungen, weshalb uns dieses Thema noch lange begleiten wird.
Fullsuite-Produkte
Durch den zunehmenden Trend zu Fullsuite-Produkten wird ein nahtloses und reibungsloses Zusammenspiel aller Systeme gewährleistet. Die inhärenten Risiken einer heterogenen Produktwelt werden somit umgangen. Dies ist ein großer Vorteil für den Versicherer. Auf der anderen Seite ist die Implementierung einer Fullsuite mit einem hohen Aufwand verbunden, da alle Systeme ausgetauscht werden.
Individuelle Konfigurierbarkeit
Zwar geht der Trend zu einer Fullsuite, trotzdem wird die individuelle Konfigurierbarkeit von den Versicherern auf allen Ebenen verlangt. Somit legen auch die Hersteller ihren Fokus vor allem auf kundenfreundlichere Konfigurierbarkeit ihrer Produkte.
Künstliche Intelligenz (KI)
Rund 80 % der Versicherer und Hersteller sehen in KI ein großes Potenzial, unter anderem zur Verbesserung der Risikoanalyse oder zur Optimierung von Geschäftsprozessen. KI soll in Zukunft verstärkt eingesetzt werden. Bis das Thema aber tatsächlich den gesamten Versicherungsmarkt durchdringt, wird aus unserer Sicht noch einige Zeit vergehen.
Selfservice und Anbindung externer Services ausbauen
Zukünftig wird der Fokus der Versicherer vor allem auf dem Ausbau von Self-Service-Funktionen für die Kunden liegen. Diese sind für die Versicherer vor allem mit Kostenvorteilen durch automatisierte Geschäftsprozesse (z.B. Änderung der Bankverbindung) verbunden. Darüber hinaus wird die einfache Anbindung beliebiger externer Datenquellen zunehmend von den Herstellern gefordert.
Zukunftstrends der Hersteller
Die Hersteller arbeiten kontinuierlich an Innovationen, um ihre Anwendungen mit neuen Funktionen und Möglichkeiten auszustatten. Sie sind sich bewusst, dass immer mehr Versicherer ihre IT-Infrastruktur in die Cloud verlagern. Dieser absehbare Anstieg der Nachfrage nach Software-as-a-Service hat zur Folge, dass viele Hersteller ihre gesamten Produkte oder einzelne Komponenten in einem entsprechenden Betriebsmodell anbieten.
Grundsätzlich ist zu beobachten, dass alle Prozesse immer schneller werden. Eine klare Forderung, die in den meisten Fällen auch erfüllt wird, ist die Verkürzung der Zeit bis zur Markteinführung neuer Funktionen oder Produkte, um der Marktdynamik gerecht zu werden.
Bei Fragen oder Anregungen zur Studie kommt gerne auf uns zu, wir freuen uns auf den Austausch!
Tobias, Tim, Fred und Alina
Die Studie kann über die Webseite der PPI AG bestellt werden: https://www.ppi.de/versicherungen/transformation/anbietermarkt/it-plattform-trends-der-versicherungsbranche/