Mit diesem Chip werden Sie zum Cyborg!

Diese Woche öffnete die CeBit in Hannover wieder ihre Türen für Technikbegeisterte und Zukunftsdenker. Unter ihnen auch der Aussteller Digiwell mit einem Biohacking Chip für Menschen.

Ist das nicht Anlass für einen Blogbeitrag?

Nun ist es also Realität: Wir digitalisieren und vernetzen nicht nur Dinge, sondern den Menschen selbst, im Innersten seines Körpers. Bisher dient dieser RFID-NFC Chip in erster Linie der Personenidentifikation und wird als Schlüssel eingesetzt. Sei es für Haustüren, Autotüren oder zur Identifikation für eBanking. So kann ich zum Beispiel meinen Wohnungsschlüssel nicht mehr verlieren und Einbrecher kommen mit mechanischen Werkzeugen nicht mehr in mein Haus. Dies deutet bereits an, dass sich auch Risiken in klassischen Versicherungsbereichen ändern, in diesem Fall Einbruchdiebstahl oder Kfz-Diebstahl. Für private Haushalte sind das eventuell noch überschaubare Gefahren. Aber denken wir an größere Versicherungsschäden wie beispielsweise in der Industrie mit ein paar tausend Mitarbeitern… Brauchen wir dafür viel Fantasie?

Zukunft – Wir entwickeln ein Gedankenspiel:
Ein großes Universitätsklinikum: Die Mitarbeiter eines Krankenhauses verwalten extrem sensible Patientendaten, die es zu sichern gilt. Damit nicht jede Person in die entscheidenden Räume gelangt, werden bisher Schlüssel oder Transponder verwendet. Beide kann der Mitarbeiter verlieren und nicht immer bemerkt er den Verlust schnell genug. Im schlimmsten Fall führt das zu enormen Schadenersatzforderungen und Strafen. Hierfür gibt es bisher Schlüsselverlustversicherungen. Sollten zukünftig die Transponder durch einen Chip unter der Haut ersetzt werden, wird auch der Datenschutz verbessert. Finden Sie das schon erschreckend? Wundern Sie sich also nicht, wenn demnächst Ihr Vorstand und Ihr Betriebsarzt zu einem Chipping-Infoabend einladen…

Lassen wir dieser Idee noch mehr Raum, stellen wir fest, dass die Einsatz- und Entwicklungsmöglichkeiten theoretisch nahezu unbegrenzt sind.

So könnten auf dem Chip auch Daten zum Versicherungsschutz hinterlegt werden. Als Beispiel ziehen wir die Krankenversicherung heran: Der Chip würde neben Informationen zum Versicherungsumfang (1-Bett-Zimmer, Chefarzt etc.) auch Hinweise zu Allergien, Organspende-Bereitschaft und chronischen Erkrankungen enthalten. Im Falle eines Unfalls ließen sich so für den Notarzt und die behandelnden Ärzte im Krankenhaus notwendige Informationen einfacher beschaffen als bisher. Komplikationen könnten leichter vermieden werden.

Das kommt schließlich dem Kunden und somit auch dem Versicherungsunternehmen zugute. Werden diese Daten darüber hinaus regelmäßig mit anderen Informationen ergänzt, zum Beispiel mit dem Verlauf der Blutdruckwerte, dem Insulinspiegel bei Diabetikern, den letzten Medikamenteneinnahmen, kann der Arzt eventuell schneller die richtige Diagnose stellen. Hier können Versicherer eine entscheidende Rolle spielen. Sei es durch eine gesonderte Tarifierung für Kunden mit Chip oder durch die Bereitstellung notwendiger Software, Apps oder anderen Anbindungsschnittstellen, welche es dem Kunden ermöglichen, die Potenziale dieser Technik sicher umzusetzen.

Nutzen Sie jetzt noch die verbleibende Zeit an der Gestaltung mitzuwirken. Schließlich digitalisiert sich unsere Welt mit zunehmender Geschwindigkeit. Angesichts oben beschriebener Ausmaße dieser Gedanken stellt sich noch eine Frage: Wie ist denn der Chip versicherbar? Zum Beispiel gegen Funktionsstörungen oder Missbrauch? Das Stichwort wäre wieder einmal Cyberrisiken, welche immer noch seitens der Versicherungsbranche sehr vorsichtig angegangen werden – für Kunden aber schon heute echte Gefahren darstellen.

Fazit: Unsere Kunden werden digital. Und wer sie nicht aus dem Fokus verlieren möchte, sollte mithalten oder besser noch vorangehen!

Mit den besten Grüßen

Ronny und Hannah

Über unseren Gastautoren:

Ronny Kant ist Junior Sales Manager im Bereich Versicherungen und ist nebenbei ein sehr kreativer wie auch innovativer Schreiberling. Er interessiert sich für zukünftige Entwicklungstendenzen der Versicherungsbranche und die daraus resultierenden Herausforderungen für Versicherungsunternehmen. Vielleicht erfreut er uns auch in Zukunft mit weiteren Impulsen.

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