… wird wieder lauter. Standard oder auch “Standardisierung” ist wieder Thema und die alte Diskussion über Vor- und Nachteile wird erneut geführt. Insbesondere die Softwarehersteller nutzen den Druck der Digitalisierung auf die Versicherungsunternehmen und bedienen sich der drei Evergreens der Unternehmensziele:
- Komplexitätsreduktion
- Kostenreduktion
- Prozessoptimierung
Die Frage ist, wie viel Standard kann mein Unternehmen überhaupt verkraften, um diese Ziele zu erreichen? In diesem Blogbeitrag versuche ich ein paar Denkanstöße zu geben, wie man das Maß an Standard-Portionierung sinnvoll angehen könnte.
Wer meine vorherigen Blogbeiträge gelesen hat, weiß, dass ich am Anfang immer Wert darauf lege, ein Mindestmaß an gemeinsamem Verständnis herzustellen. Der Begriff Standard oder Standardisierung hat viele Ausprägungen und kann dementsprechend viele Bedeutungen bezüglich Sinn und Zweck annehmen. Ein paar Beispiele:
- Standardprozess
- Standardprodukt
- Standardschnittstelle
- Standardsoftware
Ohne genaue Zahlen parat zu haben, würde ich gefühlt sagen, dass Standardsoftware in der Beliebtheit derzeit Platz 1 belegt, dicht gefolgt von Standardschnittstellen. Aber auch die Standardisierung von Prozessen und Produkten ist sehr verbreitet.
Spannend finde ich es, wenn die Begriffe umgedreht werden, wenn zum Beispiel aus „Standardprodukt“ „Produktstandard“ wird. Sofort ergibt sich eine nicht ganz unwesentliche Änderung in der Bedeutung, die in einer Diskussion durchaus zu Verwirrung führen kann. Und über die Anforderungen an Produkte habe ich an anderer Stelle ausführlicher berichtet (Link auf Digitales Produktmanagement).
Bevor ich aber für all diese Beispiele versuche, den inhaltlichen Unterschied und ihren Einfluss auf Kosten, Komplexität oder Produktivität darzustellen, mache ich es mir einfach: Letzten Endes haben alle signifikanten Einfluss auf unsere drei Unternehmensziele.
Allerdings beruhen Ziele auch auf Strategien. Aus diesem Grund möchte ich den Focus mit folgenden Fragen erweitern:
Produktstrategie
Bin ich in Zukunft ein Premiumanbieter mit ausgeprägtem Identitätsmanagement? Oder bin ich der Marktführer im Economy-Segment mit bestem Preis-Leistungs-Verhältnis?
Digitalisierungsstrategie
Fokussiere ich mich auf digitale Lösungen? Oder steht für mich der Kunde im Mittelpunkt (vgl. CISR, „Define Your Digital Strategy – Now“)?
Wenn die Strategie bekannt ist, können Managementprozesse (Architektur-, Prozess-, IT-, Produktmanagement) zielgerichtet Standardisierungspotenziale identifizieren und heben.
In den kommenden Beiträgen möchte auf diese beiden Fragen näher eingehen und Möglichkeiten der Standardisierung beleuchten.
Ich hoffe, ich konnte einen kleinen Denkanstoß geben und freue mich auf Ihr Feedback.
Beste Grüße
Robert Schnittger
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