Der Faktor Mensch als Erfolgskriterium in Veränderungsprozessen
Das Thema der Digitalisierung ist in unserer Arbeitswelt schon lange angekommen und ständig präsent. Versicherungsunternehmen wollen die Möglichkeiten der Digitalisierung voll ausschöpfen: transparente Prozesse, smarte Geschäftsmodelle, individualisierte Angebote, alle Informationen auf einen Blick – überall und jederzeit. Bereits heute hat eine Vielzahl der Versicherer das Zeitalter der Digitalisierung eingeläutet. Onlinevertrieb, Kundenservice im Chat, Schadenmeldung oder gar Selbstregulierung per App sind keine Seltenheiten. Und das Digitalisierungsrad dreht sich weiter: Vitality- und Telematiktechnologien ermöglichen individuelle und neue Preis- und Produktgestaltungen. Die Arbeitswelt wird schneller und automatisierter, dabei punktgenauer und individueller, ebenso transparenter und nachvollziehbarer. Die Erwartungen sind hoch und der kontinuierliche Wandel verändert mit enormer Geschwindigkeit unsere gewohnten Strukturen.
Aus psychologischer Sicht zeigt sich allerdings, dass nur die wenigsten bereit und kompetent genug sind, Veränderungen erfolgreich umzusetzen, ganz unabhängig davon, ob es sich um Vorstand, Führungskräfte, Projektleiter oder Mitarbeiter handelt. Es ist vielmehr ein Phänomen der Menschen, da es uns schwerfällt, Altes loszulassen, Neues zu akzeptieren und damit nachhaltig und erfolgreich umzugehen. Veränderungsbereitschaft, Veränderungskompetenz und eine offene Veränderungskultur sind ausschlaggebend dafür, dass das enorme Potenzial der Digitalisierung keine Zukunftsmusik bleibt. Initiatoren und Betroffene einer Veränderung müssen diese verstehen und akzeptieren, mitgestalten und tragen sowie letztlich leben und weiterentwickeln.
In dieser Gastreihe möchte ich einen neuen Blick auf das Thema der Digitalisierung werfen und die Menschen betrachten, die ihre Arbeitsweise, ihren Führungsstil oder auch das Verständnis ihres Unternehmens zukünftig ändern (müssen). Im Mittelpunkt stehen hierbei drei wesentliche Elemente, auf die ich in meinen folgenden Beiträgen eingehen möchte: Bereitschaft (Teil 1), Kompetenz (Teil 2) und Kultur (Teil 3).
Beste Grüße
Leonie Benndorf
Über unsere Gastautorin:
Leonie Benndorf ist Wirtschaftspsychologin und arbeitet bei PPI im Bereich Consulting Versicherungen.
Mit ihrem fachlichem Wissen zu Prozessoptimierung, Unternehmensentwicklung und Transformationsmanagement, unterstützt sie Versicherungen insbesondere bei Digitalisierungs- und Veränderungsprojekten.
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