Linke Spur auf der Autobahn. Der Tacho klebt an der 250 Km/h-Marke. Stellen Sie sich vor, dass Ihr Auto in dem Moment eine Vollbremsung durchführt. Oder das Airbag auslöst. Was dann passieren kann, mag man sich gar nicht vorstellen. Theoretisch könnte es allerdings sein, dass ein Hacker das Auto „fernsteuert“ und die beschriebene Situation herbeiführt. In diesem Blogbeitrag möchte ich Sie etwas über potentielle Gefahren durch Carhacks aufklären.
Wie kommt es überhaupt dazu, dass Hacker Autos manipulieren können?

Früher wurden Autos rein mechanisch betrieben. Seit dem 21 Jahrhundert hat sich das schlagartig verändert. Mittlerweile könnte man fast sagen, dass die neuesten Modelreihen der Automobilindustrie fahrende Computer sind. Es werden mehrere Kilometer Kabel pro Auto verbaut und 90% der Weiterentwicklung im Automobilbereich stammen aus den Bereichen Elektronik und Software (Quelle: https://www.auto.de/magazin/acht-kilometer-kabel-im-auto/).

Mittlerweile gibt es schon Autos, die selbst bzw. autonom fahren können. Und überall, wo Software und Computer eingesetzt werden, ergeben sich Angriffsfelder für Cyberkriminelle.

Welche Risikoszenarien gibt es?

Grundsätzlich gibt es drei Risikoszenarien, die im Zusammenhang mit Carhacking stehen:

1. Diebstahl: Hacker manipulieren auf elektronischem Weg das Zugangssystem und die Wegfahrsperre für einen Diebstahl des Fahrzeugs.

2. Funktionsstörung: Ein Fahrzeug wird gehackt, und es kommt zunächst nur zu einer Funktionsstörung, zum Beispiel, um Lösegeld zu erpressen.

3. Unfall: Durch einen Hackerangriff wird ein Unfall initiiert, der zu Schäden am

Fahrzeug, aber auch zu Personenschäden führen kann.

Wie groß ist die Gefahr?

Die gute Nachricht vorweg: Glücklicherweise spielen Cyberangriffe bei dem schlimmsten Risikoszenario, Unfall durch Cyberangriff, aktuell kaum eine Rolle. So hat die Allianz nach eigenen Aussagen noch keinen Schadensfall durch einen Unfall, der auf eine Cyberattacke zurückzuführen ist, wahrnehmen können. Gleiches gilt für die Funktionsstörung. Nichtsdestotrotz ist das Szenario nicht unrealistisch, dass ein Hacker auf einen Knopfdruck alle Fahrzeuge eines bestimmten Typs lahmlegt und erst gegen Bitcoin wieder freischaltet. Nicht bloß ein Zukunftsszenario, sondern bereits Realität ist der durch einen Hackerangriff ermöglichte Diebstahl eines Fahrzeugs. Dem Hacker gelingt es dabei, Tools zu entwickeln, mit denen der elektronische Schlüssel des Fahrzeugs überwunden werden kann. Dies liest man immer mal wieder in den Medien.

Wie kann man sich als Verbraucher schützen?

Richtig wehren kann man sich leider als Verbraucher nicht. An dieser Stelle ist man zu sehr vom Automobilhersteller abhängig. Man sollte sich jedoch Gedanken machen, dass wenn man Opfer einer solchen Cyberattacke wird, dass man zumindest finanziell gut abgesichert ist. Es lohnt zu prüfen, ob in der Vollkaskoversicherung Cyberattacken mitversichert sind oder man diese inkludieren lassen kann. Denn nichts ist ärgerlicher, als wenn Sie als Verbraucher auf dem Schaden sitzen bleiben. Wie kulant die Fahrzeughersteller in solchen Fällen sind, wird die Zukunft zeigen.

Mit freundlichen Grüßen

Autor: Linus Töbke

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