Es gibt so viele neue spannende Themen. Zugegeben, manche entpuppen sich auf den zweiten Blick als nicht mehr so spannend oder neu. Aber Internet of Things, Cyberphysical Systems, Blockchain und wie sie alle heißen sind schon Entwicklungen, wo es wieder Spaß macht, neue Wege und Geschäftsmodelle in der Versicherungsbranche zu beschreiten.
Leider ziehen neue Entwicklungen immer etwas hinter sich her, was man dann im Gegensatz dazu eher als „nüchtern“ und „unbeliebt“ ins Klassenbuch geschrieben bekommt. Denn Innovationen und Entwicklung bringen häufig auch sehr schnell Missbrauch mit sich, der natürlich möglichst unterbunden werden muss. Die Facebooks und Googles dieser Welt fangen langsam an, über ihren Fortschritt und Einfluss auf die Gesellschaft nachzudenken. Ein informativer Artikel ist dazu übrigens vor kurzem im Spiegel erschienen („Sind wir bereit für die perfekte Zukunft“, Spiegel 14/2017). Aber noch bleibt es meist dem Gesetzgeber überlassen, die negativen Begleiterscheinungen zu regulieren. Das wiederum hat zur Folge, dass sich bereits erste Organisationseinheiten und Projektteams in Unternehmen ausschließlich mit Regulatorik befassen müssen, um EU-DSGVO, GWG, IDD und wie sie alle heißen umzusetzen.
So vielfältig die Projekte sind, eins haben sie alle gemeinsam: einen fest definierten Termin zur Umsetzung, aber noch keine verabschiedeten und für den einen Juristen auslegbare Gesetze! Die Interpretationsmasse ist manchmal schier endlos vorhanden…
Wer Lust hat, schaut mal im Internet bei der nächsten Bundestagslesung auf die Agenda. Ich war ehrlich gesagt etwas beleidigt, dass das Thema IDD, mit dem ich mich gerade beschäftige, auf der Agenda irgendwann nach Mitternacht dran ist: an Position 33 von 36. Doch vielleicht passt das genau in den Bio-Rhythmus des Bundestags?
Aber zurück zum Thema. Die Gesetzgebung ist natürlich in unser aller Interesse gründlich und wohl überlegt. Gesetze nimmt man nicht mal eben wieder zurück, wenn sie nicht funktionieren. Dazu kommen dann noch die Lobbyverbände, die ebenfalls in den Prozess eingreifen. Und wenn das alles dann noch vor einer Wahl stattfindet bzw. stattfinden soll, wird es schwierig, solch meist sehr komplexe Sachverhalte noch zu durchdringen oder gar „durchzubringen“.
Die Projekte zu den genannten Themen stehen heute also vor der Aufgabe, für einen genannten Zieltermin, aber ohne konkrete Ziele, eine Planung und Durchführung zu verantworten. Nach klassischer Projektmanagementlehre müsste der Projektleiter eigentlich zu diesem Zeitpunkt sein Mandat niederlegen. Eigentlich…
Nächste Woche: Wie man mit regulatorischen Anforderungen im Projekt umgehen kann und was sich noch so an der Theke der Gesetzgebung abspielt…
Beste Grüße
Robert Schnittger
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