Vor wenigen Tagen fand in Düsseldorf die alljährlich vom Euroforum – Handelsblatt live ausgetragene Jahrestagung zum Thema Cyber Insurance statt. Dieses Jahr unter dem Motto „Ist Cyber (noch) versicherbar?“. Diese Frage dürfen sich die Marktteilnehmer, sowohl Versicherer als auch Versicherungsmakler und Kunden zurecht stellen. Seit zwei Jahren kämpft der Cyber-Versicherungsbereich gegen eine verhärtete Marktlage an. Wenig Kapazitäten, um gewünschte Versicherungssummen zur Verfügung zu stellen, hohe Versicherungsbeiträge und sogar Einschränkungen im Deckungsumfang – auffallend vor allem rund um Ransomware – müssen Versicherungsnehmer in Kauf nehmen.

Aber ist Cyber dann in Zukunft überhaupt noch versicherbar?

Die Antwort ist ja, ABER die Cyberhygiene muss verbessert werden!

Was heißt das genau?

Damit Cyberversicherungen in Zukunft weiter von Versicherern angeboten werden können, müssen die Voraussetzungen – auf Seiten der Kunden – sich an höheren Maßstäben messen lassen.

Wie bei der Zahnreinigung geht es darum Schäden vorzubeugen und eine gewisse „Cyberhygiene“ vorauszusetzen. Dies bedeutet auf Seiten des potenziell versicherten Unternehmens, dass es bei mäßigen IT-Sicherheitsmaßnahmen nicht mehr möglich sein wird, über eine höhere Versicherungsprämie, Cyberschutz einzukaufen. Bei Unternehmen müssen deshalb im Vorfeld dementsprechende Vorbereitungen auf den Versicherungsschutz stattfinden. Da die Bedrohungen zunehmend technischer Natur sind, wird hier zukünftig auch vermehrt auf technische Hilfsmittel gesetzt.

Diese können nicht nur beim Aufzeigen von potenziell befallenen „Zähnen“ unterstützen, sondern auch durch eine regelmäßige Überprüfung prophylaktisch zum Schutz beitragen.

Gerade Schwachstellen, wie veraltete Software, offene Ports, installierte Backdoors oder infizierte Systeme können das Risiko auf einen Cyberangriff erhöhen und sollten schleunigst beseitigt werden. Das trägt zur Cyberhygiene bei und unterstützt zusätzlich dabei, nicht in das Visier von möglichen kriminellen Cyberakteuren zu kommen, die sich bekanntlich auf Ziele mit geringem Widerstand und Aufwand konzentrieren.

Ausblick

Damit Cyber weiterhin versicherbar ist, muss Cyberhygiene betrieben werden, denn ohne geht es nicht! Unternehmen müssen noch gründlicher ihre „Zähne reinigen“, um sich weiterhin vor Viren zu schützen und größere Schadenereignisse im Cyberversicherungsbereich zu vermeiden. Die Cyberhygiene kann großen Einfluss auf die kommenden Jahre haben und kann sogar dazu führen, dass in zwei bis drei Jahren wieder Prämienerleichterungen erfolgen können.

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