Bot – was genau ist das eigentlich? Die Suche bei Wikipedia ergibt:
Unter einem Bot (von englisch robot ‚Roboter‘) versteht man ein Computerprogramm, das weitgehend automatisch sich wiederholende Aufgaben abarbeitet, ohne dabei auf eine Interaktion mit einem menschlichen Benutzer angewiesen zu sein. (Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Bot)
Diese Eigenschaft macht einen Bot zum idealen Tool für Tests. Denn hier geht es ja darum, sich wiederholende Aufgaben möglichst automatisiert abarbeiten zu können. So wie in unserem Migrationsprojekt. Um die Programmierung des Migrationstools auf Richtigkeit zu überprüfen, werden iterativ Testmigrationen gestartet, um den aktuellen Entwicklungsstand abzubilden.
Es sind 1,5 Jahre veranschlagt, um die Anforderungen aufzunehmen, die Migrationsregeln zu spezifizieren und diese auch zu implementieren. Rund 300.000 Verträge sollen in das neue System übertragen werden, mit jeweils 450 Attributen. Über die Projektdauer betrachtet, kommen da gut und gerne an die 100 Testläufe zusammen.
Da haben die Kollegen im Test allerhand zu tun, wenn jedes Attribut manuell geprüft werden muss. In der Realität steht oft keine Batterie an Vollzeittestern für die Projekte zur Verfügung. IT-Kollegen werden anteilig Projekten zugeordnet und führen Tests zusätzlich zu weiteren Tätigkeiten aus. Vielleicht ist die Menge an manuell auszuführenden Tests und damit der Aufwand für die Kollegen reduzierbar. Könnte das nicht der Bot übernehmen?
Das wird auf jeden Fall geprüft. Ein wesentlicher Aspekt hierbei ist die Komplexität der Anforderungen. Schnell ist klar, handelt es sich um eine simple 1:1-Übertragung von Daten, führt der Bot Abgleiche zwischen Quell- und Zieldatei zuverlässig durch. Auch einfache Bedingungen mit erwarteten Fixwerten können überprüft werden und schaffen Freiräume für die Tester, damit sie sich auf die komplexeren Themen fokussieren können.
Eine Programmierung des Bots ist durchaus auch für anspruchsvollere Regeln, beispielsweise für die Beitragsermittlung analog des Migrationstools, möglich. Innerhalb des Entwicklungszeitraums ist allerdings immer wieder mit Anpassungen der Regeln zu rechnen. Diese müssen dann auch für den Bot konsequent nachgehalten und überprüft werden. Das Projektteam hat sich hier für eine schlanke Version des Bots entschieden.
Den Testprozess unseres Kunden unterstützen wir also schlussendlich durch ein Tool, das die einfachen Migrationsregeln automatisiert überprüft. Der Bot kann nach jeder erfolgten Migration per Mausklick gestartet werden und führt gut ein Drittel der erforderlichen Testläufe innerhalb weniger Minuten durch. Damit werden also die Kollegen im Test nicht nur von einem Teil ihrer Routinetätigkeiten erlöst, sondern zeitgleich wird auch ein Regressionstest etabliert, der sofort mögliche Seiteneffekte bei der Weiterentwicklung oder der Fehlerbehebung auf bereits implementierte Regeln aufdeckt.
Der Einsatz eines Testbots während eines Migrationsprojekts kann Aufwände im manuellen Test minimieren und die Qualität im Migrationsprozess sicherstellen und sogar steigern.
Gastautorin: Mirja Ramlow