Wie man mit regulatorischen Anforderungen im Projekt umgehen kann und was sich noch so an der Theke der Gesetzgebung abspielt – heute gehts weiter…

Nun sind Projekte im regulatorischen Umfeld ohne konkrete Ziele nicht viel schlimmer, als Projekte, in denen sich die Ziele ständig ändern. Das soll ja mal vorkommen ?. Und da es dafür Möglichkeiten gibt, trotzdem erfolgreich zu sein, kann man auch ohne konkrete Ziele starten. Man muss nur etwas anders vorgehen.

Als erstes müssen wir alle Beteiligten davon zu überzeugen, dass auch basierend auf Annahmen und Hypothesen gearbeitet werden kann. Das ist die bittere Pille, die wir hier schlucken müssen. Regulatorische Themen können nicht mit dem Minimumprinzip durchgeführt werden. Wir müssen akzeptieren, dass auch mal sprichwörtlich für die Tonne gearbeitet wird.

Dann müssen frühzeitig Gesetztestexte in verständliche Handlungsfelder strukturiert und dokumentiert werden. Die richtige Struktur und Dokumentation ist ein wesentlicher Erfolgsfaktor für die später notwendige Reaktionsgeschwindigkeit im Projekt, wenn die Gesetze verabschiedet werden.

In mehreren Schritten erfolgt dann die Auswirkungsanalyse, die am Anfang – wie schon erwähnt – noch sehr durch Annahmen und Hypothesen getrieben wird („Was wäre wenn?“). Gestützt wird dieser Prozess durch die vielfältigen Quellen und Publikationen, einige mal mehr mal weniger gehaltvoll, sowie von Verbänden. Auch diese Informationen müssen in die Wissensbasis der Gesetzestexte bzw. -entwürfe integriert werden. Wenn die erste Iteration dieser Zerlegung stattgefunden hat, kann auf dieser Basis wiederum die Projektorganisation und Arbeitsplanung erfolgen. An dieser Stelle sei mir der Verweis auf den von uns entwickelten Task-Manger vergönnt, der von einem internen Hilfsmittel zu einer echten Anwendung gereift ist und regulatorisches Wissensmanagement mit Projektorganisation und Aktivitätenplanung verbindet.

Und zu guter Letzt ist natürlich die juristische Kompetenz an erster Stelle gefragt, da es sich um Gesetze handelt. Und jeder, der sich mit Gesetzen schon einmal beschäftigt hat, kennt die Herausforderungen der „Übersetzung“ in eine für den Nicht-Juristen verständliche Sprache.

Auf den ersten Blick erscheint das Vorgehen vielleicht nicht so anders. Aber man sollte auf keinen Fall unterschätzen, wie viel Unsicherheit entsteht, wenn schon am Anfang das Ziel nicht klar ist. Noch dazu mit Aufgaben bzw. drohenden Risiken bei Nicht- oder Fehl-Umsetzung, die primär als Belastung und Einschränkung empfunden werden.

Ich hoffe, ich konnte Sie an der Theke der Gesetzgebung etwas abholen und verbleibe mit den besten Grüßen

Robert Schnittger

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