Corona, Corona, Corona. Man kann das Wort fast nicht mehr hören. Doch Corona bietet auch Chancen. In diesem Blogbeitrag möchte ich die Auswirkungen von Corona auf den privaten Cyberversicherungsmarkt beleuchten:
- Wie beeinflusst Corona unseren Alltag und wo gibt es Anknüpfungspunkte zur privaten Cyberversicherung?
- Wie steht es um die Sicherheit im Homeoffice?
- Wird die Cyberversicherung bald zur Pflichtversicherung?
Die aktuelle Pandemie macht sich besonders im beruflichen Alltag bemerkbar. Kurzarbeit, Freistellungen und Homeoffice sind auf einen Schlag bei einem Großteil der arbeitenden Bevölkerung sehr präsent. Damit der Betrieb im Homeoffice so gut es geht am Laufen gehalten werden kann, bedarf es digitaler Dienste, über die die Kommunikation abläuft.
Viele Menschen melden sich nun zwangsweise bei Diensten, wie WebEx, Skype, Zoom, GotoMeeting, etc. an.
Ein gefundenes Fressen für Cyberkriminelle. Je mehr Anmeldedaten im Umlauf sind, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass diese gestohlen werden und im Darknet landen. Dort einmal aufgetaucht, gibt es kein Zurück mehr. Eine Goldgrube für Hacker. Ein bekanntes Beispiel für solch einen digitalen Dienst, dessen Nutzerdaten im Darknet gelandet sind, ist das oben bereits erwähnte Videochat Tool Zoom. Hunderttausende Accounts wurden geknackt, weil Benutzer sich vermehrt mit dem gleichen Passwort bei verschiedenen Diensten im Internet angemeldet haben. Hätten diese Nutzer für jeden Dienst ein anderes Passwort, dann hätten die Hacker nicht einen Account erbeutet. Bei den sogenannten Credential Stuffing Attacken nehmen Angreifer eine bekanntgewordene Kombination aus E-Mail-Adresse und Passwort und probieren diese bei einem anderen Dienst aus.
Wie sieht es eigentlich generell mit der „Cyberhygiene“ im Homeoffice aus? Tatsächlich recht „schmutzig“. Laut einer Umfrage einer Berliner Marktforschung (GabFish) zum Thema Homeoffice und IT-Sicherheit gaben die Befragten an, dass nur 49% die privaten und beruflichen Rechner getrennt haben, nur 41% Ihre Mails verschlüsseln und 12% gar keine Maßnahmen zur IT-Sicherheit umsetzen.
Auf Grund solcher teilweise katastrophalen Zustände, überrascht es nicht, dass der Vorsitzende der Expertenkommission Forschung und Innovation (EFI), Uwe Cantner, empfiehlt angesichts der grassierenden Cyberkriminalität Versicherungen gegen IT-Attacken auszubauen. „Die Bundesregierung sollte hier auch über eine Pflichtversicherung nachdenken“ (Zitat Uwe Cantner, https://www.oldenburger-onlinezeitung.de/nachrichten/regierungsberater-will-cyberversicherungspflicht-33668.html).
Dass eine Cyberversicherung zur Pflichtversicherung, gerade im privaten Bereich wird, ist in meinen Augen in naher Zukunft unwahrscheinlich. Nichts desto trotz zeigen solche Statements ganz klar die Marschrichtung auf. Das Potential des Markts steht noch ganz am Anfang.
Durch die Kombination aus Unachtsamkeit/Unwissenheit der Privatpersonen und immer schneller voranschreitender Digitalisierung wird gerade durch die Corona Krise und die damit einhergehenden Veränderungen in unserem täglichen Leben das Thema Cybercrime immer mehr mediale Aufmerksamkeit bekommen.
Am Ende bedeutet dies natürlich einen Boost für private Cyberversicherung. Die Nachfrage nach einem Risikotransfer wird steigen. Denn letztlich kann keine technische Maßnahme das Risiko einer Cyberattacke auf null senken. Die Frage die Sie sich nun stellen müssen – Sind Sie ready?
Mit freundlichen Grüßen,
Autor: Linus Töbke
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